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RAUFROMANTIK 2004
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4. Teil
EIN HARTES WOCHENENDE
Erschöpft und abgekämpft drehte
Swantje den Schlüssel um und der Motor verstummte.
Angewidert von dem Gedanken gleich den warmen Wagen, ihren
Silberpfeil, verlassen zu müssen hörte Swantje noch die
letzten Take des Popsongs: "Like the way I do"
im Radio zuende, ehe sie die Tür öffnete.
"Bei so einem Schneesturm geht
kein keinen Hund freiwillig vor die Tür" fluchte sie
und sogleich blies ihr der kalte Wind die Schneeflocken
ins Gesicht. Swantje eilte zum Kofferraum um die
Sporttasche herauszunehmen. Den roten Wollschal über die
Nase gezogen überquerte sie, im schnellen Schritt, die
Straße.
Vor der Haustür fingerte sie
hektisch nach dem Schlüsselbund in der Manteltasche. Sie
schloss die Haustür auf und ging sogleich in Richtung des
Aufzugs. Sie musste nicht lange warten ehe sich die
Fahrstuhltür öffnete. Sie wählte den vierten Stock wo
ihre kleine zwei Zimmer, Küche, Bad Wohnung war.
"Endlich angekommen"
dachte Swantje als sie in ihre Wohnung trat, die Tür
hinter sich schloss und erst mal tief durchatmete. Swantje
freute sich auf ein entspannendes Bad denn es war, rein
Körperlich gesehen, ein harter Tag.
Am Morgen hatte sie sich noch einen
anstrengenden Ringkampf mit Heiko geliefert. Nachmittags
hatte sie ihrer Schwester Nadine beim Umzug, in eine neue
Wohnung geholfen und am Abend war sie auf die Idee
gekommen noch mal ins Studio zu gehen.
Swantje warf die Sporttasche auf
einen Stuhl, ging ins Badezimmer, drehte die Heizung auf
und ließ das Wasser in die Wanne laufen. Während die
Wanne vollief mixte sie sich einem Frucht- Milchshake in
der Küche.
Zurück im Badezimmer zog sie ihre
restlichen Kleider aus und stieg langsam in die Wanne.
Entspannt ließ sie sich den Tag noch mal durch den Kopf
gehen. Und schon waren ihre Gedanken wieder bei Heiko.
Sie musste ein wenig schmunzeln als
sie an den gestrigen Abend und den heutigen Vormittag
dachte. Hätte ihr vorher jemand erzählt, das es Männer
gibt die starke Frauen lieben, die es lieben und die es
anturnt mit ihnen zu kämpfen und zu ringen, sie hätte es
nicht geglaubt.
Das nun gerate Heiko eine solche
Leidenschaft in sich verbarg hätte sie auch nicht für
möglich gehalten. Aber es war so. Heiko war auf sie
Aufmerksam geworden seit sie in das Studio ging und sich
ihr Körper verändert hatte.
Genüsslich und nicht ohne Stolz,
betrachte Swantje ihren Body. Sie streckte ihre Beine
nacheinander aus dem Wasser und spannte ihre Wadenmuskeln
an. Dann fiel ihr Blick auf ihre Oberarme und lächelnd
ließ sie die Bizepsmuskeln auf und ab springen.
Hatte sich ihr hartes Frusttraining
doch mehr gelohnt als sie sich selbst je hätte Träumen
lassen, als sie vor einigen Monaten zum ersten mal in die
Fitnessburg trat. Damals noch enttäuscht und verbittert
und gedemütigt. Mopsig, Schüchtern, ein hässliches
Entlein das sich verwandelt hat. Nun war sie schlanker,
hübscher und auch stärker als je zuvor.
"Ich bin stärker als mein
Freund!" sagte sie zufrieden, zu sich selbst. Sie
hatten es am Vormittag ausgiebig getestet. Wer von Beiden
körperlich stärker war und Heiko hatte eine Niederlage
nach der anderen einstecken müssen.
Sicher, allein schon ihre Art des
Vorspiels war schon sehr Aggressiv aber für Swantje war
das ja nur Spaß. Doch am heutigen Vormittag hatte Heiko
sie herausgefordert einen Kräftevergleich in
verschiedenen Disziplinen zu machen, um zu sehen wer im
ultimativen und fairen Vergleich, stärker sei.
Zuerst hatten sie Armdrücken
gemacht und Swantje hatte beide male gewonnen. Zuerst mit
rechts, da hatte sie kaum Schwierigkeiten ihn zu besiegen
und dann mit dem linken Arm, wo sie nach langen harten
Kampf auch gewonnen hatte. Anschließend hatten sie
Beindrücken gemacht und auch da war es Swantje, die beide
male gewann.
Und als ob das nicht schon genug
gewesen wäre, wollte Heiko zum Abschluss ihres
Wettbewerbes noch einen sportlichen Ringkampf mit ihr
machen. Und auch da, hatte Swantje am ende die Oberhand.
Fast tat ihr Heiko, ein wenig Leid,
als er unter ihr lag und fünf Minuten vergeblich
versuchte sich zu befreien. Doch er hatte es nicht anders
gewollt "Kampf bis zur Aufgabe" hatte er zuvor
gesagt und weil er eben nicht Aufgeben wollte, musste sie
ihn solange unter sich halten bis er es schließlich doch,
völlig erschöpft, zugeben musste, das er verloren hatte.
Ja, sie hatte ihn in allen
Disziplinen geschlagen und besiegt, weil sie stark war.
Und wieder huschte ihr ein zufriedenes Lächeln übers
Gesicht. "Der arme Kerl verliert gegen seine
jüngere, kleinere und leichtere Freundin" flüsterte
sie erheitert.
Danach hatten sie noch einmal Sex
und anschließend mussten sie sich voneinander
verabschieden, weil Heiko die Koffer packen musste. Zehn
Tage war für ein frisch verliebtes Pärchen eine lange
Zeit. Aber Heiko hatte schon lange gebucht. Er war zwar am
überlegen die Reise abzusagen aber das wollte Swantje nun
auch nicht.
Für zehn Tage, über Weihnachten
und Silvester fuhr Heiko mit zwei Kumpels nach Österreich
zum Skifahren. Sie hatten auch überlegt ob Swantje nicht
mitkommen konnte aber sie gehörte zu den wenigen die
über den Jahreswechsel am Telefon in der Firma bleiben
mussten.
Tief seufzend verdrängte Swantje
ihre Gedanken daran und statt dessen bewunderte sie ein
weiteres mal ihren Body. Und schon fühlte sie sich wieder
gut. Es war ein fabelhaftes Gefühl schlank + sportlich zu
sein und Kraft zu haben.
Ihre Gedanken schweiften weiter und
sie ließ den Rest des Tages gedanklich noch einmal Revue
passieren. Es war ja nicht nur Heiko aufgefallen, wie
stark sie war, auch Nadines Freund Carsten hatten sich
gewundert, wie mühelos Swantje die schweren Kartons,
Möbel und Kisten schleppen konnte, während des Umzuges
am Nachmittag.
Dabei hatte es Swantje gar nicht
darauf angelegt so stark zu werden. Sie wollten eigentlich
nur die überflüssigen Pfunde und ihren Liebesfrust
loswerden, nicht mehr. Aber sie war, Körperlich besonders
gut geeignet, um Muskeln aufzubauen. So hatte es die
Trainerin am Abend im Studio formuliert, als ihr Swantje
davon erzählte, das sie ihren Freund und einen anderen
männlichen Kollegen beim Armdrücken besiegt hatte.
Manche Leute hatten ja schon immer
behauptet, das sie die Rolle des Sohnes übernommen
hätte, den sich ihr Vater immer gewünscht hatte. Aber
war sie nun Maskulin? Nein, sie hatte immer noch genug
weibliche Kurven und Reize.
Auch im Studio gab es Leute die sie
auf ihre körperliche Veränderung angesprochen hatten.
Die meisten hatten sie bewundert und ihren Respekt
bekundet aber es gab auch einige die sie mit Neid
betrachteten. Einer der Neider im Studio hieß Andre
Bangemann.
Der Typ hatte sie vor einigen Wochen
angemacht aber nachdem Swantje ihm eine klare absage
erteilt hatte. Weil er absolut nicht ihr Typ war, war
Andre dazu über gegangen über sie zu lästern und sie
hintenherum schlecht zu machen.
"Vom Bummelchen zur
Muskelmieze" Hatte er wörtlich gesagt. Außerdem
verbreitete er das Gerücht, das Swantje auf Frauen stehen
würde und das sie eine "Kampflesbe" wäre.
"Mach dir nichts daraus. Über
mich sagt er ähnliches. Ich glaube er kann es nicht
leiden wenn Frauen sportlich so viel leisten und nicht die
typischen Klischeerolle übernehmen" hatte Corinna
die Physiotherapeuten im Studio zu Swantje gesagt, als
diese ihr von Andre und seinen abfälligen Bemerkungen
erzählt hatte. Doch Swantje ärgerte sich trotzdem über
diesen arroganten Arsch.
Das warme Wasser hatte die
entspannende Wirkung wie gewünscht und Swantje ließ ihre
Gedanken an diesen Blödmann aus dem Studio fallen und
dachte statt dessen wieder an Heiko und an ihr gemeinsames
Wochenende.
Ihre Lider wurden schwerer, der Atem
wurde ganz ruhig und Swantje schloss die Augen. Sie war
zufrieden und genoss das wohltuende Bad. Fast war sie
schon weggeschlummert als es plötzlich Klingelte.
Swantje schreckte hoch, wer konnte
das sein? Wer hatte geklingelt? Swantje dachte angestrengt
nach. Nein, sie erwartete niemanden. Oder doch? Plötzlich
kam ihr ein Gedanke den sie laut Aussprach: "War...,
war da nicht...Vanessa?"
Jetzt fiel es ihr wieder Siedeheiß
ein, sie hatten schon vor einigen Tagen telefoniert und
sich für heute Abend zum Klönen + Quatschen verabredet.
Swantje sprang schnell aus dem Wasser, zog sich ihren
weißen Sport-BH und den schwarzen Slip an, ergriff
schnell ihrem Bademantel und warf sich ein Handtuch über
die Haare.
Es klingelte zum zweitenmal, und als
sie zur Badezimmertür raustrat, klingelte es ein drittes
mal. Swantje hechtete zur Gegensprechanlage und drückte
den Knopf. Wenige Minuten später trat Vanessa fluchend
aus dem Aufzug.
"Was läst du mich den
solange.... stehen....?" Vanessa unterbrach ihren
Satz als sie sah das ihre Freundin Swantje nur im
Bademantel vor ihr stand. "...du hast es
vergessen...? Oder...?"
"Tut mir leid! Sei nicht
böse....!" entschuldigte sich Swantje verlegen.
Vanessa verzog ihre Unterlippe zu einem Schmollmund, so
wie sie es immer tat wenn sie leicht verärgert war. Doch
schon Sekunden später fing sie an zu lächeln. Sie war
nicht wirklich böse und so fiel sie Swantje um den Hals
und umarte sie herzlich zur Begrüßung.
"Ok..." sagte Vanessa
"...sieht also nicht so aus, als ob wir, heute Abend,
noch mal um die Häuser ziehen. OK, haste ne Flasche
Rotwein da...?"
Swantje grinste nur...
ENDE
Weiter im nächstem Teil....
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